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Freundschaften in pandemie-Zeiten

Neulich war ich im Supermarkt. Eine Frau hat mir gesagt, dass ich mir von der Schlagsahne zwei Stück nehmen soll, weil die zweite dann gratis ist. Am Recyclinghof hat mir ein älterer Mann mit einem Lächeln gesagt, wo ich die Dosen entsorgen kann. Eine Bekannte habe ich dort unter der Maske erkannt und festgestellt, dass eine österreichischer Recyclinghof viel mehr Freundlichkeiten parat hält als ein Berliner. Womit es raus ist: Mitunter suche ich Freundlichkeit. Ich suche neue Freundschaften, weil ich manchmal noch weiß, wie einfach das war, bevor wir in der Pandemie feststeckten. „Wollen wir einen Kaffee trinken gehen?“ Oder wie Menschen mit Wohnwagen auch sagen: „Bin in Deiner Stadt, wollen wir uns mit unseren Familien treffen?“. „Wir grillen, kommst Du auch?“ denn bestehende Freundschaften, die gibt es ja mitunter auch. Vieles geht nicht, weniges in abgespeckt. Wie sozial hungrig ich bin, merke ich, wenn ich mich beim Spar drei Mal bedanke. Oder mich wirklich unbändig freue, wenn mir jemand was schenkt, womit ich nicht gerechnet hätte. Oder die kleine Weihnachtskarte einer lieben Bloggerfreundin. Das alles gab es vorher, aber wahrscheinlich nicht in der Intensität. Wir stehen grad selten mit anderen Menschen am Lagerfeuer – fremdes Air b n B […]

Warum meine beine auch im Sommer mehrere Farben haben

„Sie haben da etwas, das nie wieder weggehen wird.“ Ein wenig empathischer Arzt hatte mich bei einer Untersuchung auf einen Fleck aufmerksam gemacht. Es war ein kleiner Fleck. „Tendenziell kann das immer mehr werden und sie können nichts dagegen tun.“ Ein echtes Schätzchen, war dieser Vertretungsdoktor: ungefragt hat er mir etwas diagnostiziert, um sogleich zu verkünden, dass das von nun an zu mir gehört. Spoiler: einen Teil davon hatte ich schon nahezu 20 Jahre ohne dass es je jemand benamst hatte. „Sie haben die Weißfleckenkrankheit.“ Vitiligo nennt sich das auch, sagt das Internet. Angeblich sind nur zwei Prozent der Weltbevölkerung betroffen. Googelt man ein bisschen, findet man ungewöhnliche Bilder: junge Frauen deren Gesicht von Flecken übersät sind. Und ich erahne ein bisschen wie furchtbar schwer, das Annehmen für einige von ihnen sein muss. Und wie gut es ist, dass sie damit nach draußen gehen. Ich fühl mich ein bisschen wie damals, als ich – in einer Bar gearbeitet habe und dem Kollegen erzählt habe, dass ich voll krass schlecht nichts sehe, und jetzt schon 2 Komma irgendwas Dioptrin habe. Fand er total heftig und hat dann erzählt, dass er selbst einen Wert von 8 hat. Denn: es geht fast immer […]

Sommer, Corona und das schreiben

Eigentlich warten wir auf den Sommer. Nonstop. Und immer wieder natürlich auf sinkende Corona-Zahlen. Die sinken. Und damit lockern sich die Leute. Ich lockere mich noch nicht so sehr, weil mein Drang nach Kaffeehaus noch nicht kommt. Aber wer weiß: ich hab eine Tante irritiert gefragt, warum man wegen eines Friseurtermins testen geht und saß zwei Tage später zum Spitzen schneiden beim Choiffeur. Ich habe mir vorgenommen wieder mehr zu schreiben. Worüber? Über das was so passiert, während wir warten, dass Corona ganz verschwindet oder der Sommer kommt und das Leben eben währenddessen ganz normal weiter geht. Es hat geregnet. Meine Kinder waren krank. Schön hintereinander. Dann hat es mich erwischt. Ich hab beruflich ein paar Pläne geschmiedet, mit zwei Leuten wirklich gute Gespräche geführt dazu, hab das örtliche Schreibkammerl geräumt – Dank an meinen Mann, der das wirklich vollzogen hat – mich dazu entschlossen noch einen Schreibkurs anzubieten, bevor der Sommer kommt (Wenn Ihr mögt, hier ist der Link.) und werd immer häuslicher in meinem Daheim, das eben jetzt auch das Büro beherbergt. Bin vier Mal gerudert, im eigenen Gästezimmer, hab Zeug für den Bauerngarten gekauft, mich an der Familie erfreut, mit Campingurlaub geliebäugelt, zwei alte Joy-Fielding-Bücher in einem […]

Letzter Meta-Text übers Schreiben

Fünf Schreibkurse habe ich gegeben, die andere Leute zum Schreiben bringen sollen und habe mir überlegt, was könnte helfen, was inspirieren, was soll raus, was muss verarbeitet werden und was kann man betexten. Tolle Dinge sind entstanden. Ein eigener kleiner Kosmos, der mir gezeigt hat: Schreiben verbindet. Aber auch: Wow, sind die gut. Natürlich sind die gut. Wer etwas erzählen will, der findet oft auch Worte. Wer Worte über das eigene Mensch sein, findet, der findet oft Beschreibungen, die noch nie so da gewesen sind. Nicht zwingend in Form von außergewöhnlicher Poesie: Nein, in Form einer Geschichte, die einfach keiner genauso erlebt hat. Das fasziniert mich. Das trug mich von Kurs zu Kurs und brachte mich erneut zum Nachdenken. Doch plötzlich hatte ich eine Erkenntnis, die mich ein bisschen hart auf den Boden der Tatsachen schmiß. Ich selbst hatte tatsächlich nahezu zu schreiben aufgehört. Beruflich natürlich noch ein bisschen, den einen oder anderen Blogtext, um zu zeigen, dass ich noch da bin, ein paar Corona-Lamenti und hin- und wieder längere Mails. Das wars. So geht das nicht. Nicht, weil ich meine Wort für so unglaublich unentbehrlich finde, sondern weil es mir fehlt, wie ich plötzlich merke. Ich wühlte nach meinem […]

40 ist 40: ein Geburtstag zu Zeiten von Corona

Ein paar Tage noch: dann werde ich 40. Den ganzen Tag Kuchen essen, liebe Menschen um mich rum und am Abend dann ein, zwei Gläser Gin Tonic und ein bisschen emotional werden: so hatte ich mir das vorgestellt. Leute, die mir schon sehr lange wichtig sind, und solche, die es mir kürzlich erst geworden sind und dazwischen immer wieder ein bisschen Kuchen und von Erlebnissen sprechen, die waren und solche, die geplant sind. Dazwischen immer schauen, dass alle gut versorgt sind: Und so weiter und so fort. Halt. Stop. So läuft das nicht. Natürlich nicht. Wir haben Pandemie. Als ich 30 wurde, war auch nicht alles rosarot. Ganz im Gegenteil war es sogar eher dunkelgrau, wir sind in eine unaufregende Stadt gefahren und ich dachte mir: 30 nun also ohne Aufwand. Geht vorbei. 40 wollte ich größer feiern. Pompöser. Zurückblicken und der ganze Krams. Man kennt das. Und doch wieder nicht. Runde Geburtstage in Zeiten von Corona Mittlerweile bin ich pandemie-müde. So müde, weil es immer wieder das Gleiche ist: Weil ich viele Leute verstehe und so viele auch wieder nicht. Und das Gefühl habe: Dass zwei Menschen, die sich über die Pandemie unterhalten, dass diese fast unweigerlich streiten. Dass […]

Die Neuro, der Industriezucker, das Gewicht und ich

Es irritiert mich maßlos, wenn ich die Tage ständig lese, wie sich Menschen selbst als fett bezeichnen, wie eine Bikini-Figur, das Non Plus Ultra ist. Ich habe bestimmt auch in der Coronakrise zugenommen, wie viel weiß ich nicht und wenn es mich wirklich stört, dann mache ich was: Möchte weder von mir selbst noch von anderen als fett bezeichnet werden und bin nach wie vor der Meinung, dass darf nur jemand, der mich von A nach B tragen muss. Muss grad keiner.  Aber vorneweg: ich hab ein Problem mit Essen und ein Problem mit Zucker, denn: meine Neurodermitis mag das nicht. Gab es in der Hochzeit der  Coronakrise, Dank an meinem Mann, meist selbst zubereitetes Essen, ging mein Körper konform. Aß, verdaute etc. mit den Lockerungen der Maßnahmen, gab es wieder vermehr andere Lebensmittel: Mitgebrachtes aus einem Restaurant, fertige Canelloni von einem Supermarkt und immer mal wieder Kuchen, wo keiner von uns genau überwacht hat, welche Lebensmittel da jetzt reinwanderten. Und Hilfe: meine Haut schlägt Alarm. Meine Neuro mag das nicht. Ich krieg Wasserblasen an den Händen, werde morgens schon wach, weil mich alles juckt und ich sehe bei jedem Chip – sorry, ich liebe sie, wie es sich später, […]

Quartalsbloggen: Mal wieder ich

Vom Touri in der alten Heimat sein und anderen Dingen: davon handelt dieser Text.

Alltag in der sogenannten Ausnahmesituation

Himmel, was nervt mich das Internet grad. Es gibt tatsächlich „Tipps, wie man die Krise als Chance“ nutzen kann, ein paar Leute tun minütlich kund, warum sie keine Angst haben und dann ist da noch die Sache mit dem Klopapier: Selbst erlebt, es gibt schlicht ergreifend kaum mehr welches, zumindest nicht in Oberösterreich. Das Corona-Thema ist überall: „Draußen“ reden die Leute vor den Geschäften, zumindest jetzt noch, auch das ist bald vorbei, denn es wird ja nun einiges anders. Fakt ist: Wir waren eine Woche weg. Hatten einen tollen Urlaub. Haben Schnee gesehen und sind nun wieder da. Veränderte Bedingungen. Österreich ist im Ausnahmezustand. Der Kindergarten hat nur noch Notbetrieb, Geschäfte sperren zu, Restaurants haben ab Montag nur noch bis 15 Uhr offen (Warum auch immer) und die Menschen reagieren. Sind verängstigt, verwirrt, spielen runter – alles ist dabei. Was das im Einzelfall bedeutet kann keiner wirklich sagen. Angst ist aber immer berechtigt. Der Alltag pendelt sich neu ein: Ich kann nur sagen, dass ich einige Lebensmittel nicht mehr bekommen habe und meine Kinder ab Morgen bis mindestens Mitte April zuhause betreut werden. Vereinbarkeit unter neuen Voraussetzungen, aber auch Freizeitaktivitäten ohne Hilfsmittel in Form von Menschen oder Orten von außen. […]

Mein Schreibkammerl vor Ort

Es ist Montag. Ich sitze mit Schnupfen vor dem Rechner. Zu viel Schnupfen, um ihn ganz ignorieren zu können. Zu wenig Schnupfen, um zu liegen. Vor zwei Wochen habe ich geschrieben, dass das nun langsam klappt mit dem Einleben und dass ich später dann auch mehr darüber erzähle. Mehr vom Alltag, was uns so bewegt und was so geschieht. Dann ist jetzt. Denn was lernt man jeden Tag im Leben mit Kindern: Irgendwas ist ja immer. Seit Jahren bin ich immer ein bisschen zwischen Festanstellung und Freiberufler-Dasein und habe mir für mein freies Schaffen endlich auch ein Büro gesucht. Vor allem weil wir aktuell nicht so viel Platz haben, aber auch weil Bürozeit dann eben nur Bürozeit ist und ich auch Leute dort empfangen möchte. Mein Schreibkammerl Nun habe ich also ein „Schreibkammerl„, das auch diesen Namen trägt: Dort biete ich Texte für Privatpersonen und Unternehmen, möchte gerne Schulungen machen und noch vieles mehr. Wie schon immer auch über das Internet, aber vor allem auch regional. Zum einen weil ich das Innviertel mag und weil ich auch nicht nur im Internet sein will. Wenn Ihr also jemanden kennt, der jemanden sucht, der sich mit Texten, Fragen und Social Media befasst, […]

Update: Ich bin wieder hier

2019 war das Jahr in dem sich einige Bloggerinnen verabschiedet hatten, um für immer mit dem Bloggen aufzuhören. Nun ist 2020 und einige sind wieder hier. (An dieser Stelle: Gute Entscheidung Glucke und So) Ich selbst hatte nie vor, dass ich mit dem Bloggen aufhören und dann ist es aber tatsächlich fast passiert. Zwei oder drei Beiträge gab es noch im Herbst und „Huch, das ist ja fast schon ein halbes Jahr her“.  Wie kam es dazu? Ich war beschäftigt. Die geneigte Leserschaft, die vielleicht noch da ist, weil ich ja davor fünf  Jahre lang recht eifrig geschrieben habe, weiß es vielleicht noch, wir haben Mitte letzten Jahres unseren Lebensmittelpunkt von einer Metropole in eine Kleinstadt verlegt und das hat uns ganz schön auf Trab gehalten. Wie war es? In Berlin habe ich oft tagelang kaum jemanden außer meiner Familie gesehen und wir haben am Wochenende Kulturprogramm gemacht. Überraschung: das ist hier anders. Dass ich meine Ursprungsfamilie nun wieder viel öfter sehe, find ich super. Dass ich den ganzen Tag Leute sah, die ich für ein „kleines Gespräch“ kannte, für mehr aber nicht, hat mich unglaublich gestresst. Und ich war im Sommer emotional etwas durcheinander. Später fiel mir mal ein, […]

Nachhaltigkeitskastln: Warum es dieses Jahr keines gibt

Es ist November und an manchen Stellen ist schon ein bisschen Weihnachtsstimmung: Spoiler-Bild zum Christkindlmarkt. Wer diesem Blog schon ein paar Jahre folgt, der weiß: Ich miste gerne aus und teile das immer im Advent. Jahr für Jahr im Dezember gab es in den letzten Jahren mein #nachhaltigkeitskastln. Eine Summe an Dingen, die bei uns rumstanden, in Teilen noch neuwertig waren und einen neuen Besitzer gesucht haben, habe ich auf diesem Weg verschenkt. Vier Jahre lang gab es Kinderkleidung, Klamotten von mir, Bücher und ein bisschen anderes Zeug. Niemals habe ich undankbare Leute erwischt und auch wenn mich das zur Post laufen echt mitunter echt genervt habe: Ich habe es gerne gemacht und mich total über Euer Feedback gefreut. Dieses Jahr gibt es aber keines. Warum gibt es kein Nachhaltigkeitskastln? Vier Jahre zur Weihnachtszeit Dinge zu verschenken haben mich irgendwie geprägt und gezeigt: Man kann auch vorher schon anfangen und wenn man dann immer gibt – und zwischendurch auch noch umzieht – bleibt gar nicht so viel für den Dezember. Ich hab angefangen meine gelesenen Bücher in die Bücherei zu bringen. Die Kinderklamotten an Freundinnen zu verschenken und den Kindern nahegelegt, dass sich kleinere Kinder über ihre alten Bücher freuen: […]

Bucket List für Bücher

Anzeige. Manche Leute sagen, dass sie ohne Musik nicht leben könnten. Ich kann nicht ohne Bücher leben, zumindest möchte ich das nicht versuchen: meine Bücherliebe ist seit Jahren ungebrochen groß. Das Abtauchen in andere Welten, selbstbestimmt zu entscheiden, wann ich mich in diese Welten begebe und dabei immer wieder Neues entdecken: Bücher sind großartig und das Leseglück ist oft verlässlich und beinahe jederzeit abrufbar. Buchblogger schreiben Bücher Mitunter ist es nicht immer leicht jene Bücher zu finden, die noch ein bisschen besser sind als andere: Die, an die man sich gerne erinnert und die, die man auch anderen weiterempfehlen möchte. Gut, wenn sich da Orientierung anbietet. Deshalb war ich sehr gespannt darauf die neuen Bücher von arsEdition zu testen. Besonders neugierig war ich auf  „Leseglück – 99 Bücher, die gute Laune machen„. Der Grund ist einfach: die Autoren Florian Valerius und Mareike Fallwickl kenne ich als Buchblogger. Mareike Fallwickl hat auf ihrem Blog Bücherwurmloch in der Vergangenheit so bissige Rezensionen geschrieben, dass ich diese zum Teil lesenswerter finde als die dazugehörigen Bücher. Kurzum: Mareike weiß, wovon sie spricht, hat Humor (ganz wichtig) und ich war gespannt auf ihre Empfehlungen. Gleich vorneweg:  Sehr viele Bücher kenne ich schon, was mich freut, […]

Unerzogen: Wie eine Erwachsene ihre eigene Erziehung bewertet

„Gewalt“ ist so ein Argument, wenn einem die Worte ausgehen. Habe ich oft das Gefühl. Erziehung kann Gewalt sein. Muss es aber nicht immer.

Was tun, wenn nur einer Sex will? – Ein Mann sucht Antworten

In den Familienrollen geht es um Familien und manchmal auch um Probleme von diesen: Heute gibt es hier einen Gastbeitrag von Florian, der zwischen Kindern, Alltag und Vereinbarkeit die Intimität mit seiner Frau vermisst. Es ist keine Anklage, er wünscht sich Inspiration. Vielleicht kann ja jemand helfen? Das Ding mit der Zweisamkeit. Viele von euch kennen es. Man liegt gemütlich zu Zweit im Bett und auf einmal kommen die Kinder angerannt und fangen an zu toben. Oder man wird Abends intim und auf einmal schreit das Baby. Als Eltern ist es nicht immer leicht Zeit für sich als Paar zu finden. Dieses Problem haben wir auch. Ich möchte euch heute meine Situation schildern und vielleicht habt ihr ja ein paar tolle Tips für mich, wie mehr Zweisamkeit in unser Leben kommen kann. Ich bin Florian, 28 Jahre alt, Vater von 2 Kindern und mit einer tollen Partnerin, die mit dem dritten Kind schwanger ist. Die Beziehung von meiner Partnerin und mir war nie groß romantisch. Intim wurden wir nicht so häufig. Nach der Geburt vom ersten Kind sogar über 1 Jahr nicht und es war kein Problem für uns. Der Alltag hatte uns im Griff und da kam das Bedürfnis […]

Pflegekind in Regenbogenfamilie: „Sie soll von unserer Seite nie in einen Loyalitätskonflikt gedrängt werden und wir möchten sie auch nicht von ihrer leiblichen Familie abgrenzen.“

Annie möchte hier nicht mit vollem Namen auftreten: Was sie allerdings erzählt ist, dass sie und ihre Partnerin einmal ein bisschen weniger als 40 und einmal ein bisschen mehr als 40 Jahre alt sind und in Bayern wohnen. Außerdem gibt sie interessante Einblicke in ihr Leben mit ihrer Pflegetochter in der Regenbogenfamilie in den Familienrollen.  Vielen Dank dafür. Ihr seid eine Regenbogen-Pflegefamilie: Wie schwer war der Weg zur Pflegschaft? Als wir für uns als Frauenpaar den Entschluss gefasst haben, als Familie mit Kind leben zu wollen, stellte sich die Frage „wie“. Für uns war sehr schnell klar, dass wir ein Pflegekind aufnehmen möchten, denn wir waren ein Paar mit Kinderwunsch ohne Kind und „irgendwo da draußen“ gab es ein Kind mit Elternbedarf ohne Eltern. An einer Pflegschaft fanden wir zudem gut, dass dieser Prozess immer transparent für das Kind gestaltet wird, der Zugang zur Herkunftsfamilie immer offen ist und man eine Begleitung durch das Jugendamt hat. Das Prozedere beim Jugendamt dauerte ca. 1 Jahr und bestand aus Gesprächen, Biografiearbeit, Hausbesuchen und einem Vorbereitungsseminar. Uns wurde jedoch klar, dass es für uns als Frauenpaar in diesem Jugendamt schwer werden würde. Daher bewarben wir uns bei einem Jugendamt weiter weg, das uns […]

Wurzeln und Flügeln:“Kinder wissen von Natur aus sehr gut, was sie sich zutrauen können.“

Wie selbstbestimmt kann ein Kind mit 5 sein? Wie gelingt Eltern das Zusammenspiel von Wurzeln und Flügeln geben? Katja Seide und Danielle Graf haben einen Ratgeber für das Alter zwischen 5 und 10 geschrieben. Das Werk der Bloggerinnen von „“ ist wie gewohnt sehr lesenswert und Ihr könnt es gleich zwei Mal gewinnen.  Vieles aus Eurem Buch wusste ich theoretisch, praktisch hilft es mir immer wenn es (von Euch) aufgeschrieben da steht. In Eurem ersten Buch ging es um die „Trotzphase“, nun um das Alter zwischen 5 und 10: Was passiert in dem Alter eigentlich und wie können Eltern für die ganze Familie in dieser Zeit Ihr Bestes geben? In den Jahren 5-10 geht es ganz stark ums soziale Lernen. Genau dafür sind die wichtigsten neuronalen Verbindungen im Gehirn angelegt. Vor allem die Fähigkeit, Situationen aus den Augen eines anderen zu sehen, ist dabei immens wichtig. Nun geht es eben darum, herauszufinden, welche Art von Mensch man sein möchte. Deshalb wird viel gestritten und sich vertragen, es kann sein, dass zwei fies zu einem dritten sind, es ist möglich, dass Kinder in dem Alter fremde Dinge entwenden, dass sie lügen und betrügen, oder frech zu ihren Eltern sind. Das alles […]

Kinderfüße und Hundepfoten – unser Leben mit dem Hunderudel

Am Anfang stand der Hund – treffender könnte man unser Familienleben wahrscheinlich nicht beschreiben, aber fangen wir vorne an. Unsere kleine Familie besteht aus vier  Kindern im Alter zwischen 6 und 2 Jahren, einem Hundeflüsterer namens Papa und mir, der Neffa. Als mein Mann und ich vor gut 10 Jahren feststellten, dass wir als Ehepaar viel besser geeignet wären als als gute Freunde, hatten wir noch nicht die geringste Ahnung was da auf uns zukommen würde. Nach wenigen Wochen Beziehung zog mein Mann schon bei mir ein (wir kannten uns auch schließlich schon 15 Jahre) und brachte SIE mit ins Haus: Hedwig. Hedwig war laut Ahnentafel ein reinrassiger Bobtail mit internationalen Dogshow-Siegen, laut eigener Selbsteinschätzung ein riesiges Schmusetier, in das ich mich fast so sehr verliebte, wie in meinen Ehemann. Hedwig sollte der Beginn unserer bunten Hundefamilie sein. Es folgten Hedwigs Tochter Lucy und die West Highland White Terrier Dame Mary, mit denen wir uns neben dem ein oder anderen kleinen Erfolg auf Hundeausstellungen auch noch den Traum von der FCI/VDH-zertifizierten Hundezucht erfüllten. In den letzten Jahren wuchs unsere Familie zugegeben eher zügig um 4 Kinder und die ein oder andere Fellpfote, aus unserem Lebensmodell „junges Paar mit Hund“ wurde […]

Flauschiger Piratenteppich zum Gewinnen – Werbung

Werbung.  Wer mir auf Twitter folgt, der weiß es schon: Dort stelle ich jeden Tag eine Frage, um meine Timeline – die Menschen, die mir folgen – kennenzulernen. Unter #lernedeinetimelinekennen erzählen mir Menschen, was ich unbedingt wissen will, das ist toll. So ist es auch zu diesem Beitrag gekommen, der nun in Zusammenarbeit mit Jako-o entstanden ist. Welches Spielzeug hättest Du in Deiner Kindheit gerne gehabt, habe ich (mich) gefragt und viel über Barbie und Co. erfahren. Auch scheint es einige Brettspiele zu geben, die in den 80ern bereits große Beliebtheit hatten und heute zum Leidwesen einiger bereits vergriffen sind. Was ich auch immer wieder gelesen habe, war der Wunsch nach Dingen, um damit in andere Welten tauchen zu können. Manchmal fast greifbar einfach, wie der Wunsch nach einem Spielteppich. Der Untergrund für Geschichten Wir wollten es wissen und haben uns nun auch einen Spielteppich geholt. Bisher kannte ich diese vor allem in der Prinzessinnen- oder Autovariante. Ein bisschen geschlechtsneutraler fände ich schon schön. Es gibt auch Teppiche mit Elfen, Bauernhof-Ambiente und Pferden, wir entscheiden uns aber fürs Wasser: der Spielteppich Pirat ist nun unserer. Megaflauschig fühlt sich das 180 mal 130 cm große Teil an, waschbar soll es sein […]

Sterilisation der Frau: „Und wenn Ihr Partner Kinder will?“

Die Familienrollen sind aus der Sommerpause zurück. Und damit geht es wieder los: Unter Sterilisation versteht man den „medizinischen Eingriff, der einen Menschen oder ein Tier unfruchtbar, also unfähig zur Fortpflanzung, macht“ sagt Wikipedia. Was passiert, wenn eine junge Frau den Wunsch äußert, dass man diese bei ihr durchführt? Bei Frauen erfolgt dies, so Wikipedia weiter „durch eine Ligatur der Eileiter (Tuben), der Entfernung eines Stücks der Eileiter oder durch die Entfernung des Fransentrichters. Soweit die Theorie. Nun zur Praxis: Miri ist gänzlich ohne Kinderwunsch, wo sie da auf Widerstand stößt und was sie sich von ihrem Umfeld wünscht, das erzählt sie in den Familienrollen.  Auf Twitter hast Du erzählt, dass mit 34 zum ersten Mal eine Ärztin Deinen Wunsch nach Sterilisation ernstgenommen hat: Wann wurde für Dich deutlich, dass Du keine Kinder haben willst? Als Grundgedanke ist dieser Nicht-Wunsch eigentlich vorhanden, solange ich mich zurückerinnern kann. Schon, als ich selbst noch Kind war, konnte ich nie mit Schulfreunden mitempfinden, die von ihren Familienplänen erzählten. Wirklich klar wurde der Gedanke bei meinem ersten Frauenarztbesuch mit 14 Jahren. Auf die Frage des Arztes, wie ich zu verhüten gedenke, sagte ich: „Och, Sie können mir eigentlich direkt nen Knoten reinmachen.“. Daraufhin hat […]

Baba, Berlin

Wisst Ihr noch, dass ich die bin, die Berlin so liebt und darüber auch oft ganz viel erzählt hat?? Bin ich immer noch. Erst vor ein paar Tagen saß ich auf  einem Balkon uns schaute runter in die Stadt, die ich so mag und war ganz verzaubert. Als Besucherin. Denn seit zwei Monaten leben wir nicht mehr hier. Still und heimlich sind wir aus Berlin fortgezogen und wollten mal schauen, wie es sich so anfühlt, bevor wir es offiziell machen, uns quasi still eingewöhnen. Heureka: Nun ist es soweit. Ich bin keine Auslandsösterreicherin mehr, sondern nur noch ganz normale.  Mein Mann ist plötzlich Auslandsdeutscher und unsere Kinder sind einfach unsere Kinder. Soll heißen: wir leben jetzt in Österreich. In einer österreichischen Kleinstadt. Ganz schön krass, ganz schön anders, ganz schön viel Umstellung. Einige Jahre haben wir von Berlin aus mit einem halben Bein in Österreich verbracht und wollten nun die Perspektive wechseln. Wie wir uns plötzlich ganz andere Fragen stellen, warum Großstädte immer eine wichtige Stelle bleiben und wie sich vor allem das völlig veränderte Leben anfühlt? Ich werde berichten. So viel vorneweg. Alles ist anders. Vieles ist neu. Und vieles gibt es hier vor allem auch noch zu entdecken. […]